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Dreikönigskuchen
Gâteau des rois

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Der Dreikönigskuchen ist, neben der Galette des rois, eines der traditionellen Festtags-Gebäcke. Kein Dreikönigstag „Heilige Drei Könige“ am 6. Januar ohne sie. Je nach Region sind sie unterschiedlich beliebt und je nach Geschmack oder überliefertem Rezept variieren sie etwas. Während die Galette des rois eher schlicht erscheint, wird der Gâteau des rois oder Couronne des rois oft üppig mit Früchten, Nüssen und Zucker ausgarniert. Aber eines ist bei allen gleich, die kleine Fève (Bohne bzw. Figur), die miteingebacken wird. Wer sie in seinem Kuchenstück findet, ist König für einen Tag. Im Rezept für Galette des rois habe ich schon etwas darüber geschrieben.

Aus welchen Zutaten besteht der Dreikönigskuchen?

Für meinen heutigen Gâteau des rois aus süßem Hefeteig, habe ich mich entschieden, mal ein paar Veränderungen vorzunehmen und doch blieb er am Schluß irgendwie klassisch. Die in Frankreich beliebte und sehr traditionelle Kranzform „Krone“, habe ich gegen die in der Schweiz etwas üblichere Blumenform ausgetauscht. Die üppige Garnitur aus confierten Früchten habe ich gegen Trockenfrüchte ausgetauscht, die in den Teig eingearbeitet wurden. Auch Marzipan habe ich in den Teig gegeben und etwas Zitronenabrieb für das Aroma. Hagelzucker und ein schöner Glanz betonen die Form und etwas Zitronenabrieb intensiviert den Duft.

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Welche Varianten gibt es zum Rezept für den Dreikönigskuchen?

Entgegen meinen üblichen Rezepten für süßen Hefe- oder Briocheteige, habe ich euch heute das Rezept ohne lange kalte Gare über Nacht im Kühlschrank aufgeschrieben. Einfach um mal zu zeigen, wie solche Rezepte auch hintereinander weggearbeitet werden können. Wer mag, kann den Teig nach dem Kneten 1 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen, entgasen und dann über Nacht in den Kühlschrank geben. Bei diese Variante ist es auch möglich, die Hefe etwas zu reduzieren, muss aber nicht sein. Am nächsten Morgen wird er dann direkt geformt und es geht wie im Rezept beschrieben weiter.
Natürlich könnt ihr auch Kronen formen, also einen klassischen Hefekranz und den Hagelzucker vor dem Backen auf die Eistreiche streuen und ihn später mit confierten Früchten belegen.
Auch das Weglassen der Trockenfrüchte im Teig ist kein Problem oder ihr entscheidet euch für eine andere Kombination. Pflaumen finde ich allerdings nicht so toll, da sie den Teig unschön einfärben können.

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Wie kann man kleine Schönheitsfehler vermeiden?

Genau wie die Galette des rois, gehört der Gâteau des rois zu den traditionellen Rezepten, die so schon seit Jahrhunderten gebacken werden und es ist absolut o.k., wenn sie auch etwas rustikal aussehen. Aber durch die eingearbeiteten Trockenfrüchte ist es wichtig, auf eine glatte Oberfläche der Teiglinge zu achten. Während ihr also die Kugeln formt, die Trockenfrüchte bitte etwas in das Innere drücken. Dann trocknen sie beim Backen nicht aus und der Gâteau des rois bekommt eine schönere Optik.
Ganz oft fällt mir auf, wie ungleichmäßig Eistreiche aufgepinselt wird, dabei dient sie doch unter anderem der Optik. Also ihr pinselt natürlich alles gleichmäßig ein und lasst keine Ränder. Ruhig mit dem Pinsel etwas unter die Teiglinge gehen und nur soviel auftragen wie der Teigling halten kann. Keinen See um die „Blume“ produzieren. Landschaftlich wäre das ganz hübsch, beim Backen ist das Mist.
Vor dem Backen ist es auch wichtig auf genügend Platz zwischen den „Blumen“ zu achten. Also je nach Blech oder Ofen in zwei Etappen backen. Zusammengebackene „Blumen“ sehen einfach nicht chic aus und auch das nachträgliche Trennen der „Blumen“ lässt sich vor dem Backen nur schwer bewerkstelligen. Am besten geht das noch, indem man das Backpapier durchschneidet und sie so auf einem weiteren Blech platziert.

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Rezept für Dreikönigskuchen / Gâteau des rois

Zutaten für 2 Dreikönigskuchen / Gâteaux des rois

Goldene Papierkrone*

Pâte à brioche
250 g Milch 3,5 %
18 g Hefe
50 g Ei, 1 Ei (M)
470 g Mehl Type 405
40 g Zucker
8 g Salz
2 g fein abgeriebene Zitronenschale, Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
90 g Butter
40 g Marzipanrohmasse
70 g Trockenfrüchte (z.B. Apfel, Aprikose, Birne, Cranberry usw.) oder Rosinen

Garnitur
2 Eigelbe
75 g Hagelzucker
100 g Aprikosenkonfitüre
Zitronen- und/oder Orangenabrieb

Zubereitung

Schritt 1
Alle Zutaten rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, da die Zutaten Zimmertemperatur haben müssen. Trockenfrüchte in kleine Würfel schneiden. Butter und Marzipan in Würfel schneiden und bereit halten.

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Schritt 2
Zimmerwarme Milch in eine Rührschüssel gießen. Hefe in die Milch bröseln und durch Rühren darin auflösen. Das Ei zugeben, darauf in dieser Reihenfolge Mehl, Zucker, Salz und die fein abgeriebene Zitronenschale geben. Alle Zutaten auf Stufe 0,5 der Küchenmaschine für 4 Minuten miteinander verkneten.

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Schritt 3
Das Marzipan und die Butterwürfel zum Teig geben und für 6 Minuten auf Stufe 1,5 verkneten. Wenn Butter und Marzipan gut eingearbeitet wurden, die gewürfelten Trockenfrüchte zugeben und auf Stufe 0,5 für ca. 1 Minute vorsichtig einarbeiten.

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Schritt 4
Den Teig mit einer Teigkarte zusammenschieben und mit gut bemehlten Händen zu einer Kugel formen und in eine leicht bemehlte Schüssel legen. Der Teig ist recht weich und klebrig, das muss so sein. Dann abgedeckt für ca. 1 – 1,5 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen.
Danach den Teig einmal entgasen (abschlagen, d.h. 2 – 3 mal in die Schüssel werfen) und abgedeckt für 1 Stunde in den Kühlschrank geben. Nach der Kühlung wird der Teig etwas fester sein und sich gut formen lassen.

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Schritt 5
Für 2 große Gâteaux des rois, auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 2 Kugeln à 160 g und 16 Kugeln à 40 g schleifen/formen. Für 3 kleine Gâteaux des rois, auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 3 Kugeln à 90 g und 18 Kugeln à 40 g schleifen/formen. Danach die Teigkugeln auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech zu „Blumen“ legen und für ca. 1 – 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen.

Schritt 6
Ofen auf 180 °C vorheizen.
Eigelbe mit 1 Teel. Wasser verrühren und den Dreikönigskuchen gleichmäßig mit Eistreiche einpinseln. Auf mittlerer Schiene, im vorgeheizten Ofen für ca. 20 – 25 Minuten backen (eventuell mit etwas Alufolie abdecken, falls er zu stark bräunt) und danach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

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Schritt 7
Die Aprikosenkonfitüre erhitzen und durch ein Sieb streichen um alle Stückchen auszusieben. Den Gâteau des rois mit der heißen Aprikosenkonfitüre dünn einpinseln, mit Hagelzucker bestreuen und etwas Zitronenabrieb über den Gâteau des rois geben.

La vie est belle
Eure
Claudia

4 Kommentare

  1. Merle sagt

    Danke für das sehr schöne Rezept und ich werde den Gateau nicht nur zu Dreikönig backen. Es ist einfach alles perfekt. Der Duft vom Marzipan und Zitrone im Teig, der Hagelzucker mit der Zitronenschale und die Aprikosenglasur. Wir lecken uns immer noch die Finger.

    • La Pâticesse sagt

      Coucou Merle,
      hach ich freu mich, dass er schmeckt ?
      Liebe Grüße
      Claudia

  2. Michael sagt

    Liebe Claudia, wo kommt denn bei Deiner Schweizer Blume die fève rein? In eines der „Blätter“ oder in die Mitte?
    Vielen lieben Dank für die eindrucksvollen Rezepte!
    Michael

    • Claudia sagt

      Hallo Michael,
      in die „Blätter“ würde ich die fève packen. Dann können sich die kleinen oder großen Kinder ein Blütenblatt aussuchen und die Mitte ist für den hungrigen Bäcker oder die Bäckerin 😉
      Viel Spaß
      Claudia

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