Ein Korb voller Früchte und Beeren, stellt diese bunte Früchte-Tarte dar. Immer im Sommer, wenn es auf dem Markt wirklich alles an Früchten und Beeren gibt, muss ich einfach diese farbenfrohe Tarte backen und mit ihr den Sommer zelebrieren. Diese Art von Tarte ist im Sommer fast in jeder französischen Patisserie oder Boulangerie zu finden und ich bin jedesmal begeistert, wie durch das Arrangieren der verschiedenen Früchte und Beeren, doch immer wieder unterschiedliche Kombinationen und Geschmäcker zustande kommen. Das geniale an dieser Tarte ist, dass man sie wunderbar vorbacken und einfrieren kann. Was ich regelmäßig tue, um an heißen sommerlichen Tagen, eine Tarte aus dem Gefrierschrank nehme zu können und sie einfach nur noch mit frischen Früchten und Beeren belegen muss, um ein kleines Dessert oder eine Süßigkeit zum Nachmittagskaffee servieren zu können, ohne den Ofen anstellen zu müssen. Wer es noch etwas cremig mag, schlägt dazu eine eiskalte Sahne mit etwas Zucker zur Chantilly auf und reicht sie zur Früchte-Tarte.
Was genau ist drin in der bunten Früchte-Tarte?
Die Basis bildet ein süßer Pâte sablée, randvoll gefüllt mit einer Crème d’amande aus gemahlenen Mandeln, Butter, Zucker, Eiern und manchmal auch etwas Rum. Für dieses Rezept habe ich mich entschieden, die Mandelcreme noch mit Orangenfilets und geriebener Orangenschale zu kombinieren, bzw. zu aromatisieren. Mandeln und Orangen sind eine wunderbare Kombination und die fruchtige Säure der Orange, macht die buttrige süße Mandelcreme etwas leichter und spritziger, also die perfekte Unterlage für unsere bunte Auswahl an frischen Früchten und Beeren.
Was ist bei der Frucht-Garnitur zu beachten?
Die Kunst ist es, sie entweder ganz leicht und fast wie zufällig zusammengestellt aussehen zu lassen oder im Gegensatz, die Früchte oder Beeren ganz symmetrisch, in Reihe und Glied exakt auszurichten. Ähnlich wie bei der Erdbeertarte mit Mascarpone oder der Tartelettes aux légumes de printemps. Wer glaubt, dass die fast wie zufällig zusammengestellte Tarte doch bestimmt schneller und einfacher zu garnieren ist, der täuscht sich. Regelmäßig zerbreche ich mir den Kopf darüber wie die Früchte und Beeren noch geschnitten werden könnten oder suche nach neuen Inspirationen in den Schaufenstern der Patisserien. Meist wundere ich mich darüber, warum ich nicht auf die schöne Idee gekommen bin, die Himbeeren mit der offenen Seite in Puderzucker zu stippen oder sie mit Himbeermark zu füllen.
Wichtig ist beim Arrangieren, dass die Dynamik nach oben und/oder zur Mitte gerichtet ist und nichts traurig nach unten hängt. Etwas über den Rand der Schale ist o.k., da dies die Fülle und Reichhaltigkeit verdeutlicht. Wichtig ist noch, dass keine Löcher oder Lücken entstehen und, dass die Füllung der Tarte nicht bzw. kaum zu sehen ist. Auch, dass spannende Farbkontraste gewählt werden. Oder man ganz in einer Farbfamilie bleibt und alles in z.B gelben Früchten ausgarniert wird oder auch zum Beispiel nur exotische Früchte ausgewählt werden, um ein bestimmtes Thema zu unterstützen oder man drückt mit einer bunten Zusammenstellung die Vielfalt und den Reichtum des Sommers aus. Ganz wie es einem gefällt und schmeckt.
Bei einer bunten Früchte-Tarte nicht zu viele Grüppchen bilden und wenn, dann entweder ganz gewollte und wiederkehrende Fruchtinseln bilden, oder Pärchen bilden die sich „ansehen“ bzw. zueinander gewannt sein. Ich weiß, das hört sich jetzt für manchen bestimmt etwas merkwürdig an, aber ihr werdet den Unterschied schon selbst in der fertigen Früchte-Tarte wahrnehmen, wie unterschiedlich so ein Arrangement wirken kann. Denn niemand kauft eine traurige oder zu angestrengt wirkende Tarte. Viel Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Fülle soll sie ausstrahlen. Dazu gehört natürlich auch, die Früchte und Beeren gut auszuwählen und sorgfältig zu behandeln. Nicht ganz makellosen Exemplare, verschwinden einfach im Mund der Bäckerin oder des Bäckers oder werden weiterverarbeitet.
Rezept für französische Früchte-Tarte »Tarte Corbeille de fruits«
Zutaten für 6 – 8 Personen / Tartering oder Tarteform von 22 cm Durchmesser
Wichtige Backutensilien:
Für die perfekte französische Tarte
Tartering 22 cm*
Lochblech 30 x 40 cm*
Airmat Silikomart 30 x 40 cm* oder Pavoni Forosil 30 x 40 cm*
Langes Rollholz 50 cm*
Pâte sablée Grundrezept
125 g Mehl Type 405
50 g Zucker
65 g Butter
½ Ei (25 g) oder ein Eigelb von einem L Ei
1 g Salz
Crème d‘amande à l’orange Grundrezept
100 g fein gemahlene Mandeln (blanchiert, geschält)
100 g Zucker
100 g Butter
2 Eier (M), 100 g
1 unbehandelte BIO Orange
Ca. 500 g Früchte und Beeren nach Saison und Geschmack z.B.
Äpfel, Ananas, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kiwi, Kirschen, Johannisbeeren, Pfirsich usw.
Eventuell etwas Apfel- oder Quittengelee. Wer hat, natürlich auch etwas Glaçage neutre um die Früchte am Anschnitt zu versiegeln oder um etwas Glanz zu verleihen, muss aber nicht sein.
Zubereitung
Schritt 1
Aus den Zutaten für den Pâte sablée nach diesem Grundrezept für Pâte sablée einen Teig herstellen und 1 – 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Schritt 2
Backofen auf 180 °C vorheizen.
Den Teig zwischen Backpapier, Frischhaltefolie oder zwei Silikonmatten rund (1) ausrollen und einen 22 cm Tartering mit dem Teig (2) auslegen, mit einer Gabel leicht einstechen und überstehende Ränder abschneiden. Für 10 Minuten im vorgeheizten Ofen blindbacken.
Schritt 3
Aus den Zutaten für die Crème d’amande à l’orange nach dem Grundrezept für Crème d’amande die Füllung für die Tarteschale zubereiten und mit der abgeriebenen Schale einer halben Orange (BIO) und den kleingewürfelten und abgetropften Orangenfilets (3) dieser Orange verrühren.
Schritt 4
Die vorgebackene Tarteschale aus dem Ofen nehmen, Blindbackmaterial entfernen und die Tarteschale mit der Crème d’amande à l’orange gleichmäßig füllen (4) und für 20 – 25 Minuten zurück in den Ofen geben. Tarteschale und Füllung sollten schön gebräunt und die Füllung gestockt sein.
Schritt 5
Danach die Tarte auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Vor dem Servieren nach Lust, Laune, Kreativität oder künstlerischen Gesichtspunkten üppig ausgarnieren.
Tipp:
Kleine Früchte und Beeren, wie z.B. Blaubeeren mit etwas Apfel- oder Quittengelee vermischen und so auf der Tarte verteilen. So purzeln euch die Kleinen nicht gleich von der Tarte 😉
La vie est belle
Eure
Claudia aka La Pâticesse
Die sieht wunderschön aus und ich klicke dauernd auf deinen Blog um die Tarte zu bewundern. Meine Kollegin im Büro ist auch ganz begeistert und haben uns verabredet beide die Tarte zu backen. Heute Abend werde ich den Boden und den Belag backen, dann haben wir was frisches wenn es heiß wird ab morgen.
Liebe Heike,
vielen Dank für deine Freude an der Tarte.
Bestimmt eine gute Idee alles vorzubereiten, wenn der Sommer jetzt doch noch Fahrt aufnimmt.
Viele Grüße
Claudia
Man friert die gebackene Tarte minus Obst ein? Ohne Qualitätsverlust? Und ohne Aufbacken?
Genau, ist der Boden gut durchgebacken und du frierst sie ausgekühlt und gut verpackt (mit wenig Luft) ein, klappt das prima.
Bonjour Caudia,
allein Deine Rezepte zu lesen, ist schon ein Genuss. Das ein oder andere habe ich nachgebacken, aber bin mir dabei nicht sicher, ob sich die Temperaturangaben auf Ober/Unterhitze beziehen?
Freundliche Grüße
Ulrike
Wenn ich nichts anderes schreibe immer Ober-/Unterhitze .