Das Rezept für Diamants à la vanille oder wie es euch gefällt … habe ich vor vielen Jahren gelernt und ich mag sie auch heute noch sehr gerne. Das Rezept eignet sich prima dafür, möglichst viel Geschmacksvarianten zu produzieren und dem Klassiker etwas Extravaganz einzuhauchen. Pistazie, Cranberry & Orange, Ingwer, Zimt, Schokolade, Kaffee & Walnüssen, Macadamia & Vanille usw. Es gibt unendliche Möglichkeiten diesem mürben und buttrigem Gebäck eine persönliche Note zugeben. Ich darf nicht vergessen sie mal mit Tonka-Bohne zu testen. In einem „Backgang“ lassen sich mit diesem Rezept zwei verschiedene Sorten produzieren. Meist verdopple ich die Mengen für den Basis-Teig und backe gleich 4 verschiedene Geschmacksrichtungen. Denn wenn ich schon dabei bin, dann kann ich so ganz schnell gemischte „Diamants-Tütchen“ – wie sie in den Pâtisserien angeboten werden – produzieren und vorweihnachtlichen Besuchern, etwas Wegzehrung mitgeben.
Französische Diamants und deutsche Heidesand, was ist der Unterschied?
Da wäre ganz offensichtlich der Name. Sand der Heide hier und dort Diamanten. Da würde ich mich am liebsten raus halten, aber „Diamonds Are A Girl’s Best Friend“. Deshalb ein Punkt für Frankreich. Diamanten heißen sie, weil sie durch den glitzernden Zuckerrand und die Form ein wenig an die Edelsteine erinnern. Mürbe, buttrig und süß sind sie beide. Die Heidesand etwas fester und die Diamants etwas weicher in der Mitte. Die Diamants sind im Teig etwas weniger süß, dafür haben sie aber den süß-knirschenden Zuckerrand. Ich würde sagen unentschieden, oder? Die deutschen Heidesand haben aber einen nicht unerheblichen Geschmacksvorteil in Form von leicht gebräunter Butter. Ganz klar Punkt für die deutschen Heidesand. Schnell, einfach und in ihrem jeweiligen Heimatland äußerst beliebt sind sie beide. Also, ich fasse zusammen. Es gibt Unterschiede, aber beide haben ihre Highlights und sind an Weihnachten unentbehrlich auf dem Plätzchenteller.
Wie werden sie gemacht die Diamants à la vanille?
Das Basis-Rezept ist wirklich ein kleines Backwunder, wenig und einfache Zutaten, schnell gemacht und trotzdem lecker. Mehl, Butter, Zucker, Salz, etwas Eigelb und Vanille. Das hat doch bitte jeder im Vorrat, oder?
Butter, Mehl, Salz und Vanille werden zu feinem Sand verarbeitet und mit Zucker und etwas Eigelb verknetet. Zu Rollen geformt, mit Eigelb eingestrichen, in Zucker gewälzt, in Scheiben geschnitten und mit den Fingern werden kleine Vertiefungen eingedrückt.
So weit das Basis-Rezept. Um aber etwas Abwechslung in die Plätzchentüten zu bringen, wird ein kleiner Zwischenschritt eingefügt, um die Diamants à la vanille mit den leckersten Zutaten und Aromen zu veredeln.
Noch ein letzter Tipp?
Frisch schmecken sie mir am besten und es ist ganz wichtig sie unbedingt luftdicht zu verpacken. Deshalb friere ich die geformten Diamants Rollen gerne ein. Dafür rolle ich sie in Frischhaltefolie ein und gebe sie in große Tiefkühlbeutel. So kann ich sie bei Bedarf antauen lassen, mit Eigelb einstreichen, in Zucker wälzen, aufschneiden und frisch backen.
Rezept für Diamants à la vanille / französische Heidesand Plätzchen
Zutaten für ca. 80 Diamants mit verschiedenen Geschmachsrichtungen
Diamants à la vanille Basisteig
- 270 g Mehl
- 210 g Butter
- 110 g Zucker
- 10 g Eigelb
- 2 g Salz
- 1/2 Vanilleschote (wenn nicht weitere Aromen und Zutaten zugefügt werden, dann bitte 1 Vanilleschote zugeben)
Garnitur
- 1 Eigelb
- 100 g Zucker oder Vanillezucker
Aromen und Zutaten für je ca. 300 g Basis-Teig
Pistazie: 30 g Pistazienpaste und 30 g gehackte rohe Pistazien
Schokolade: 40 g kleine Schokotropfen
Cranberry & Orange: 40 g Cranberries und die fein abgeriebene Schale einer 1/2 Bio Orange
Zimt: 1 gestrichener Teel. Zimt und die fein abgeriebene Schale einer 1/2 Zitrone oder Orange
Macadamia & Vanille: 40 g gehackte Macadamianüsse und 1/2 ausgekratzte Vanilleschote
Ingwer: 25 – 30 g gehackter junger thailändischer kandierter Ingwer
Vanille: 1/2 ausgekratzte Vanilleschote oder 1 Teel. Pâte de vanille / Vanille-Paste
Kaffee & Walnüsse: 1 Stick Instant-Espresso mit 2 Teel. kochendem Wasser anrühren und 40 g gehackte Walnüsse
Eure eigenen Ideen…
Zubereitung des Basis-Teigs
Schritt 1
Mehl, Salz, ausgekratzte 1/2 bis 1 Vanilleschote und in Würfel geschnittene kalte Butter in einen Multizerkleinerer mit Edelstahlmesser geben und zu Sand verarbeiten/hacken.
oder
In der Küchenmaschine mit dem K-Haken zu Sand verarbeiten. Dauert etwas länger und dringend den Spritzschutz eurer Maschine aufsetzen.
oder
Mit der Hand, dann das Mehl zusammen mit der kalten Butter zwischen den Fingerspitzen zerreiben und immer wenn es anfängt zu kleben, neue Mehl-Buttermischung aufnehmen. So lange wiederholen, bis ein feiner Sand entstanden ist.
Schritt 2
Eigelb und Zucker zur Methode eurer Wahl hinzugeben und schnell aber gründlich zu einem homogenen Teig verarbeiten (hacken, rühren, kneten).
Schritt 3
Entweder den gesamten Teig zu einer fingerdicken Platte formen und in Frischhaltefolie verpackt für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank geben, bis er gut formbar ist.
oder
Den Teig in je ca. 300 g Portionen teilen und das Aroma bzw. die Zutaten eurer Wahl schnell aber gründlich unter den Teig arbeiten. Danach zu fingerdicken Platten formen und in Frischhaltefolie verpackt für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank geben, bis er gut formbar ist.
Schritt 4
Je 300 g Diamants-Teig zu ca. 2,5 cm dicken Rollen formen. Nicht größer bitte! Rollen in Frischhaltefolie wickeln und eventuell zur Zwischenlagerung in den Kühlschrank geben.
Schritt 5
Ofen auf 180°C vorheizen.
Eigelb mit ein paar Tropfen Wasser verrühren und die Rollen mit der Eistreiche einpinseln. Danach in Zucker wälzen bis sie komplett mit Zucker überzogen sind. Dann mit einem scharfen Messer die Rollen in 1,2 – max. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden.
Schritt 6
Die Diamants auf mit Backpapier ausgelegte Bleche geben (bitte nicht zu eng, das Blech auf dem Bild war zur Zwischenlagerung gedacht) und – ganz wichtig – mit den Fingerspitzen leichte Vertiefungen in die Mitte der Diamants drücken. Die Diamants ca. 10 – 12 Minuten backen. Hier könnt ihr etwas variieren, eigentlich sind sie eher hell, wer sie etwas dunkler mag, läßt sie einfach noch wenige Minuten länger im Ofen. Auf dem Blech etwas abkühlen lassen, bis sie etwas stabiler sind, danach auf Kuchengittern auskühlen lassen und luftdicht verpacken.
La vie est belle
Eure
Claudia aka La Pâticesse
Als Heidesand-Liebhaber habe ich den Diamants mal eine Chance gegeben, in Vanille und Pistazie. Lecker und buttrig. Gut, dass ich mich nicht entscheiden muss – ich kann ja beides haben! 😉
Uuuuuund noch viel mehr 🙂 Schokolade, Ingwer, Tonka, Kaffee & Walnuss usw. usw.
Hallo Dennis,
vier Geschmacksrichtungen habe ich gestern gebacken – sie sind alle superlecker, allerdings sind sie von der Konsistenz her nicht so richtig heidesandmäßig – wie lagerst du deine?
Es gibt Tipps wie „Apfelspalten dazulegen“ usw. – traue mich aber nicht, will sie nicht zerstören …. ;-(
Liebe Dorothea,
irgendwie wäre es auch nicht ganz sinnvoll, wenn die Diamants 1:1 wie deutsche Heidesand-Plätzchen schmecken würden. Denn dann hätte ich ein Heidesand Rezept gebloggt 😉 „Französische Heidesand-Plätzchen“ ist umschreibend für französische Diamants. Wie soll ein Deutscher wissen, was ihn beim Wort Diamants in etwa erwartet? An den Zutaten kann ein Heidesand-Kenner sofort den Unterschied erkennen. Freut mich aber, dass auch die Franzosen superlecker waren.
Wegen dem Zuckerrand würde ich keine Apfelspalten dazulegen. Zucker ist hygroskopisch und der Rand würde klebrig werden.
Viele Grüße
Claudia
Dorothea, 13. Nov. 2020
Ich bin ein absoluter Fan von Paticesse und habe inzwischen viele andere mit den tollen Torten und Tartes davon begeistern können. Ganz herzlichen Dank, dass es dich gibt
Vielen lieben Dank Dorothea 🙂
Backe gerade die Diamants – einen Teil mit Cranberry und Orangenschale und einen mit Espresso und Walnüssen. Die ganze Wohnung duftet, der Kaffee ist schon fertig und wir sind sehr gespannt! 🙂
Liebe Grüße, Dorothea
Hallo Claudia,
deine Plätzchen sind sehr schön und bestimmt lecker, ich werde sie auf jeden Fall zu Weihnachten ausprobieren.
Die Rollen sehen sehr gerade und rund aus, wie machst Du sie, gibt es da ein Geheimtipp? 🙂
Liebe Grüße
Hallo Lena,
nein leider habe ich keinen Trick. Ich rolle den Teig einfach mit den Händen, wie bei den Strängen für einen Brioche-Zopf.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön. Seit dem Frühjahr backe ich mich durch Deine Rezeptideen. Ein grosses Kompliment zu Deiner Sammlung und Deinen Anregungen, alles funktioniert mit Deinen Anleitungen und führt nicht zu Frust, sondern kleinen Erfolgen und manchmal zu grossen Augen. Die Apfel-Rosen-Tarte ist der Hit auf der Kaffeetafel.
Es hat mir und meiner Familie und Freunden viele schöne Momente beim Backen und Geniessen beschert. Dankesehr. Ich schreibe das hier rein, weil ich gerade das Adventswochenende plane und dazu die Diamants ausprobieren werde und vielleicht noch ein anderes Rezept dazu. Herzlichen Dank nochmals und eine schöne Adventszeit
Oliver
Hallo Oliver,
vielen Dank für die lieben Worte. 🙂
Auch für dich und deine Familie eine schöne Adventszeit.
Claudia
Hier steht leider ein fataler Fehler im Rezept. ZEHN Eigelb!!!! Ärgerlich …. bitte korrigiert das. Ich wunderte mich, dachte ein besonderer Clou. Schade um die Bioeier. Ich versuche den Teig zu retten….
Nein, dort steht 10 g Eigelb. Gramm nicht Stück.
Und wenn du demnächst mal wieder deinen Frust auslassen musst, weil du nicht lesen kannst, dann suche dir doch bitte einen anderen Blog.
Es sind 10 Gramm… ich habe mich leider verlesen. Aber, tatsächlich mit 200g Mandeln und mehr Mehl und Kakao, wurden dennoch leckere Kekse daraus 🙂