Wegen der warmen Gewürze und des malzigen Muscovado-Zuckers passen diese Spekulatius Sterne einfach perfekt in die vorweihnachtliche Zeit. Bei Tee, Kaffee oder Glühwein und Kerzenschein träumen sich viele gerne in nostalgische Zeiten zurück. Deshalb habe ich euch ein Rezept für Spekulatius Sterne im Vintage-Charme mitgebracht. Buchweizenmehl, Muscovadozucker, Spekulatius-Gewürze und eine wie Raureif anmutende Oberfläche erinnern sofort an alt vergangene Tage. Das Rezept ist ganz einfach, aber durch die besonderen Zutaten, die eher selten in Spekulatius-Teigen zu finden sind, ist es fast schon wieder ein wenig besonders. Außerdem haben sie einen tollen Sound beim Abbeißen und Zerkauen. Ich liebe es, wenn es erst knackt und dann noch durch den Zucker ganz sanft knirscht. Herrlich!
Wie werden die Spekulatius Sterne gemacht?
Wirklich ganz einfach und in einem Multizerkleinerer mit Edelstahlmesser sind die Sterne in knapp 3 Minuten verknetet. Praktisch ist, dass der Teig auch am Abend vorher zubereitet werden kann und einfach über Nacht im Kühlschrank ruht, wenn man mag.
Wichtig ist für dieses Rezept, dass die Mehle mit dem Backpulver, den Gewürzen und dem Salz einmal durchgesiebt oder mindestens alles miteinander gut vermischt wird. Damit sich die Gewürze und vor allem das Backpulver gut verteilen. Auch der Muscovado-Zucker, der gerne zum Verklumpen neigt, muss einmal mit dem Haushaltszucker vermischt werden und die Zucker-Klümpchen müssen aufgelöst werden. Danach geht alles ganz schnell. Der Teig ruht noch für 2 Stunden im Kühlschrank oder über Nacht. Für die rustikale und leicht an Raureif erinnernde Zuckerkruste werden die ausgestochenen Plätzchen nur noch ganz dünn mit Wasser bepinselt und mit Haushaltszucker bestreut.
Welche Gewürze kommen in die Spekulatius-Plätzchen?
Entweder kauft ihr euch eine klassische Spekulatius-Gewürzmischung, da ist das Angebot riesig um die Weihnachtszeit oder ihr mischt euch aus Gewürzen wie z. B. Zimt, Ingwer, Nelken, Sternanis, Muscat, Cardamom, Pomeranze, Orangen- oder Zitronenschale eure eigene Haus-Mischung. Das Rezept funktioniert aber auch ziemlich gut nur mit Zimt. Etwas Zitronengras finde ich persönlich auch ganz spannend und ein Hauch Pfeffer gibt etwas Schärfe.
Wie werden die Spekulatius Sterne am besten genossen?
Also, wenn man mich fragt, dann wäre die Antwort, natürlich das ganze Jahr. Für mich sind Zimt, Kardamom, Muscat, Ingwer und Co. immer aktuell. Wenn ich aber einen Rat geben darf, dann sind sie perfekt für den Nikolaustag mit einer schönen heißen Tasse Schokolade.
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Rezept für Spekulatius Sterne »Étoiles Spéculoos«
Zutaten für 30 – 50 Plätzchen
Spekulatius-Teig
100 g Butter
125 g Mehl Type 405
75 g Buchweizenmehl
3 g Backpulver
1 g Salz
5 g Spekulatius-Gewürz, gemahlen
65 g Zucker
65 g Muscovado Zucker, dunkel
25 g Ei, 1/2 (M) Ei verrührt
10 g Milch
Zucker zum Bestreuen
Zubereitung
Schritt 1
Mehle zusammen mit Backpulver, Salz und Gewürzen durchsieben.
Muscovado-Zucker zusammen mit dem Haushaltszucker vermischen und alle größeren und festen Muscovade-Klümpchen dabei zerkleinern.
Ei mit Milch verrühren und kalte Butter in Würfel schneiden.
Schritt 2
Mehl-Gewürzmischung zusammen mit der kalten Butter in einen Multizerkleinerer mit Edelstahlmesser geben und zu feinem Sand verarbeiten. Geht natürlich auch in der Schüssel der Küchenmaschine (K-Haken) oder per Hand.
Dann das Mehl zusammen mit der kalten Butter zwischen den Fingerspitzen zerreiben und immer wenn es anfängt zu kleben, neue Mehl-Buttermischung aufnehmen. So lange wiederholen, bis ein feiner Sand entstanden ist.
Schritt 3
Zucker-Mischung und Ei-Mischung dazugeben und schnell zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Bitte nicht zu lange kneten bzw. mixen, aber die Zutaten sollten sich gut bzw. gleichmäßig vermischt haben.
Schritt 4
Teig zu einer fingerdicken Platte formen und in Frischhaltefolie gewickelt für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank geben.
Schritt 5
Ofen auf 180 °C vorheizen.
Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 3 mm dick ausrollen und Sterne nach Wunsch ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Die Sterne leicht mit Wasser bepinseln und mit Zucker bestreuen.
Bei 180 °C für ca. 7 – 8 Minuten backen (je nach Größe) und danach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
La vie est belle
Eure
Claudia aka La Pâticesse
was ist mit ein recept fuhr elisensen Lebkuchen?
Hallo Milton,
auf YouTube gibt es ein tolles Rezept nachdem ich sie selbst backe. https://m.youtube.com/watch?v=jfx9F0S1xog Den Tipp habe ich von einem Leser bekommen und bin sehr begeistert von dem Rezept!
Viele Grüße
Claudia
Hallo La Paticesse,
vielen Dank für das Rezept!
Könnte ich das Backpulver auch weglassen?? Ich backe so ungerne mit Backpulver.
Viele Grüße aus Potsdam, Saskia
Hallo Saskia,
leider hast du nicht geschrieben, warum du nicht gerne mit Backpulver backst. Als mögliche Alternative könntest du Weinsteinbackpulver mal versuchen. Ansonsten geht es auch das Backpulver wegzulassen, aber die Spekulatius Sterne werden so natürlich etwas kompakter/härter.
Viele Grüße
Claudia
Schönes Rezept ! (wie alle… ). Danke an die wundervolle Pâsticesse, die meine kulinarischen Kindheitserinnerungen weckt.
Nur vielleicht noch von meiner Seite ein Hinweis, der helfen könnte:
wer nach Frankreich kommt, findet einen, dem braunen Muskovado- Zucker ähnlichen Zucker, unter vièrgeoise brun in den Läden.
Frohes Backen.
Isabelle
Liebe Isabelle,
danke für das schöne Kompliment 🙂
Vergeoise brun kenne ich, aber vièrgeoise brun sagt mir auch nach 20 Jahren Erfahrung in der französischen Pâtisserie nichts. Ich habe das mal gegoogelt und nur einen einzigen Treffer gefunden. Ist das ein ganz besonderer Zucker? Vielleicht gefällt dir dann auch Galabé Zucker von der Insel La Réunion. Den habe ich mit der lieben Laura von http://www.sweetlaura.de nach Deutschland gebracht. Leider ist er mittlerweile ausverkauft. Aber bei Interesse, frage ich Laura persönlich, vielleicht hat sie noch etwas im Schatzkämmerchen versteckt.
Ansonsten kannst du den Muscovade Zucker bestimmt durch deinen Zucker ersetzen. Aber Vergeoise brun würde auch gehen, dann wäre das Rezept eher klassisch. Berichte mal wie es geschmeckt hat 🙂
Viele Grüße
Claudia
Für Gewürzkekse bin ich immer zu haben, und so habe ich sie gleich ausprobiert, mit Lebkuchengewürz (aufgepeppt mit Pfeffer). Absolut lecker, und flott gemacht obendrein!
Freut mich, ich hab heute auch ein paar geknuspert.
Schöne Herzchen-Ausstecher hast du.
Chére Claudia,
in diesem Jahr haben wir ganz auf Weihnachtsbäckerei verzichtet. Ganz verzichtet? Nein, ein paar kleine Sterne mussten dann doch gebacken werden – und das Ergebnis ist mal wieder wunderbar lecker!
Die Sterne könnten wohl ein wenig dunkler sein, wenn ich beim Einkaufen genauer hingeschaut und nicht hellen Muscovado gekauft hätte, aber der Geschmack ist trotzdem super!
Der Teig war nach zwei Stunden auf der eiskalten Terrasse anfangs zu fest und total bröselig, am Ende dann so weich, dass ich die ausgestochenen Sterne kaum noch unverbogen aufs Blech bekommen habe, zwischendurch war die meiste Zeit aber alles bestens.
Und nicht, dass die leckeren Sterne jetzt lange liegen blieben, aber hast Du noch einen Tipp, wie man sie aufbewahrt, damit sie ihre krosse Knusprigkeit behalten und nicht aufweichen?
DANKE für das wieder tolle Rezept! Frohes Fest und schöne Grüße/ robert
Lieber Robert,
freut mich natürlich, dass euch die Sterne geschmeckt haben und sie schauen auch gut aus!
Mit dem helleren Muscovado-Zucker das macht nichts, die dunklere Variante ist noch etwas intensiver vom Geschmack und hat ein leichtes Lakritz-Aroma, deshalb mische ich den Zucker auch im Rezept.
Was den Teig anbetrifft, dies ist nun einmal so. Die Temperatur ist der größte Feind & der größte Freund und eng mit der Luftfeuchtigkeit befreundet 😉 das heiß, es gibt nur ein kleines Zeitfenster, innerhalb dessen Teige mit hohem Butteranteil gut zu verarbeiten sind. Ich arbeite am liebsten auf Granit oder Marmor und es ist föllig normal, dass Teige zwischendurch – je nach Bedingungen in der Küche – runtergekühlt werden müssen. Wärmer/weicher bekommt man sie einfacher, nämlich durch kurzes Handauflegen 😉 so mache ich es immer.
Viele Grüße
Claudia
Ach so….also ich lege gut schließende Blechdosen mit Backpapier aus und das war es eigentlich. Manche schwören auf Tupper-Dosen, aber ich glaube nicht so recht an das Vakuum 😉
Merci für Deine nette Nachricht. Und rund 70 Stunden nach dem Backen hat sich das mit der Aufbewahrung schon erledigt: es ist alles weg. Könnte aber sein, dass ich am Wochenende den Ofen nochmal anheize…
Bravo, so kann es gehen 🙂
liebe Claudia, du hast Recht, die Schreibweise war ja total falsch. Ich habe keine Vergeoise mehr da- sonst hätte ich nachgeschaut und bin offensichtlich dem einen Treffer bei Google erlegen… man sollte da halt nicht alles glauben. Jedenfalls werde ich mich am Wochenende mit dieser Köstlichkeit in Frankreich wieder eindecken…
Jedenfalls macht es große Freude deinen Blog zu lesen und die schönen Bilder anzuschauen. Hab für das Backen, Schreiben und Fotographieren herzlichen Dank.
Frohe Adventszeit.
Isabelle
Du, ich war auch leicht irritiert, denn durch die Übersee-Départements gibt es manchmal regionale Produkte, die sich leicht unterscheiden können und manchmal auch unterschiedliche Schreibweisen. Und ich kenne mich zwar sehr gut aus, aber mir rutscht auch mal was durch und neugierig bin ich immer 😉
Danke dir nochmal für die lieben Worte.
Viele Grüße
Claudia