Die Golden Milk oder auch Kurkuma Latte genannt, liegt zur Zeit voll im Trend. Wie man das It-Getränk in die Pâtisserie holt, zeige ich euch heute mit meinem Rezept für Törtchen mit Golden Milk oder Petits Gâteaux au Lait d’or. Außerdem stelle ich mir die Frage, ob wirklich jede Minute des Tages durchoptimiert werden muss oder ob es nicht die kleinen, manchmal auch unfreiwilligen Pausen im Leben sind, welche zu mehr Wohlbehagen und Kreativität führen? Neben allen Informationen zum Rezept, nutze ich deshalb mit der #7minuteschallenge von YOGI TEA die Möglichkeit, um euch ein wenig von mir zu erzählen und dass es für mich nicht immer ganz leicht ist, bewußte Pausen zu machen oder locker zu lassen. Aber während der Kurkuma Chai zieht, könnte ich es in Zukunft mal versuchen. Seid ihr auch dabei?
Was ist drin im Rezept für Törtchen mit Golden Milk?
Mein Rezept besteht aus einer Ganache montée mit einer Kurkuma Chai Teemischung und einer Ganache montée mit weißer Schokolade. Zwischendrin ein fruchtiges Mangokompott mit Limettensaft und Honig. Der Boden des Törtchens besteht aus gepufftem Vollkorn Buchweizen mit weißer Schokolade. Hört sich ziemlich lecker an das Törtchen mit Golden Milk finde ich 🙂 Ist es auch!
Was ist goldene Milch, Golden Milk oder Lait d’or?
Goldene Milch mit Kurkuma ist eigentlich keine neue Kreation. Sondern schon seit Jahrhunderten in Indien ein beliebtes Hausmittel für allerlei Unbehagen, aber auch ein beliebtes Getränk aus der Yoga-Küche und ayurvedischen Lehre. Die gold-leuchtende Kurkuma-Wurzel (Gelbwurz) gibt dem Getränk seine sonnig gelbe Farbe und kombiniert mit leckeren Chai-Gewürzen und einem Hauch von Zimt entfaltet sich ein herrlicher Duft und ein köstlich süß-würziges Aroma. Traditionell wird die Golden Milk mit einer Kurkuma-Paste aus der frischen Kurkumawuzel gekocht. Aber auch Gewürzpulver bzw. Teemischungen sind üblich. Ob ihr Milch oder einen veganen Milchersatz verwendet und ob ihr mit Honig, braunem Zucker oder Kokosblütenzucker süßt, bleibt eurem Geschmack überlassen. YOGI TEA die Pioniere (40 Jahren Erfahrung) für ayurvedische Kräuter- und Gewürztees, haben sich mit dem Kurkuma Chai auch wieder eine komplexe Teekreation für den aktuellen Trend einfallen lassen. Neben der ingwerähnlichen, leicht pikanten Kurkumawurzel enthält die Teemischung noch Zimt, Süßholz, Ingwer, Kardamom, schwarzen Pfeffer, Apfel, Fenchel, Muskatblüte, Kakaoschalen und Nelken. Dieser Kurkuma Chai ist heute auch die Basis für mein Rezept für Törtchen mit Golden Milk.
Tipp:
Ein Rezept für goldene Milch nach traditioneller Art findet ihr hier bei YOGI TEA und wie ihr die goldene Milch noch in der Küche einsetzten könnt, findet ihr bei Pinterest auf der La Pâticesse Pinnwand für Golden Milk.
Was gibt es zu beachten im Rezept für Törtchen mit Golden Milk und Mango?
Bei diesem Rezept habe ich geschaut, dass alles ziemlich einfach und schnell umzusetzen ist. Die Optik ist durch die Kombination der Rezepte und Zutaten schön unregelmäßig. Darum müsst ihr nicht zu genau arbeiten, aber ein paar Tipps habe ich trotzdem.
- Die Ganache montée sollte am Vortag gekocht werden, damit sie über Nacht gut durchkühlen kann und sich cremig-luftig aufschlagen lässt.
- Bei der Mango bitte auf reife und duftende Früchte achten. Alternativ können auch tiefgekühlte Mango-Würfel verwendet werden. Das ist besser, als eine steinharte, geschmacklose frische Frucht zu verwenden.
- Der gepuffte Vollkorn Buchweizen kann auch durch anderes gepufftes Getreide (z.B. Reis) ersetzt werde.
- Wenn ihr die Zylinder-Silikonformen verwendet und sie mit der Tortenrandfolie in der Höhe verlängert, müssen die Törtchen mit Golden Milk komplett durchgefroren (ca. 4-5 Stunden) und ganz starr sein, um sie aus der Form lösen zu können. Bei den Dessertringen mit Tortenrandfolie reichen auch 1 – 2 Stunden. Ich finde für diese Rezepte Dessertringe besser, aber meine haben wohl Beine bekommen…
Eine kleine Geschichte über die Kraft & das Lockerlassen mit der #7minuteschallenge von YOGI TEA
Normalerweise versuche ich während mein Lieblingstee zieht allerlei Dinge zu erledigen. Diesmal habe ich mir dabei ganz bewußt 7 Minuten Zeit genommen, um genau über diese Gewohnheit nachzudenken. „Muss ich jede Minute des Tages effektiv gestalten?“ oder „Warum fällt es mir so schwer auch mal ungeplante Pausen zu genießen?“ oder „Darf ich auch mal lockerlassen?“. Sofort kam mir ein Satz in Erinnerung, welcher mich bis heute beschäftigt.
„Sie machen im Leben alles mit Kraft.“ sagte mein Physiotherapeut und lächelte dabei erleuchtet in seinem gelben T-Shirt und der roten Jogginghose, während ich mit schmerzendem Fuß vor ihm hin und her lief. Solche Sätze in Kombination mit buddhistischer Gelassenheit, während ich angetreten bin, um möglichst schnell mein Problem zu lösen, versetzen mich augenblicklich in einen Zustand der inneren Raserei. „Wie auch sonst, wenn der eine verunfallte Fuß auch nach 2 Jahren bei jedem Schritt schmerzt? Weg-ge-omt bekommen wir das Problem bestimmt nicht, du … dem die Sonne aus dem … scheint!“, dachte ich mir, während ich im Kopf schon mal das Rückfahrtticket buchte, um der Hölle der Glückseligkeit zu entkommen und mir einen echten Physiotherapeuten zu suchen. Erwidert habe ich aber nur „Wirklich?“ und versuchte – mit Kraft – meine rechte Augenbraue, welche sich in solchen Momenten verdächtig meinem Haaransatz nähert, wieder auf ein weniger spöttisches Maß abzusenken. Er hingegen lächelte – noch immer! Als ich grade Luft holen wollte, um hier mal eine klitzekleine Kleinigkeit klar zustellen, kniete sich dieser Meister der Gelassenheit hin, hob mein wehes Füßchen an, wackelte am Gelenk rum und sprach mit sanfter Stimme: „Einfach beim Gehen den Fuß nach dem Abrollen lockerlassen“ und „Das war’s für heute erst mal.“ Ich war sprachlos, „Was bitte war denn das?“, dachte ich und verließ wortlos die Sporthalle, in welcher dieses Schauspiel gerade gegeben wurde. „War das sein Ernst, einfach lockerlassen?“ und „Welche Positionsnummern hat denn diese Behandlung auf der Abrechnung mit meiner Krankenkasse?“ Fragen über Fragen. Um die Geschichte nicht zu lang werden zu lassen, kürze ich hier ab. Für mich deutete sich noch am selben Tag in einem Park ein Wunder an. An einer möglichst unbeobachteten Stelle probierte ich meinen neuen „lockeren Gang“ mal aus. Nach dem Abrollen des Fußes, wackelte ich mit ihm in der Luft ein wenig hin und her. Sah bestimmt unglaublich blöd aus, tat aber gut. Meine Technik habe ich mit der Zeit natürlich noch etwas verfeinert und bis heute ist der Fuß schmerzfrei. Auch den Rest des Tages dachte ich noch über den Satz „Sie machen im Leben alles mit Kraft“ nach. Denn da hatte er Recht, der Herr Physiotherapeut. Nicht nur körperlich verlasse ich mich auf meine Kraft, sondern auch geistig. Lieber kraxle ich den Berg rauf und runter, als mit fliegenden Armen mir einen Schein beim Kreistanz-Seminar an der FH* zu ertanzen. Wenn ich an etwas arbeite, bin ich auf das Ziel fokussiert, versuche den Prozess inkl. Timing zu optimieren, vergesse auch mal sämtliche Pausen und lasse nicht locker bis es passt. Zum Glück habe ich auch Humor und bin auch für jede kleine Blödelei unter Kollegen zu haben.
Gelernt habe ich damals, dass Körper und Geist auch mal Pausen brauchen und ich auch mal lockerlassen darf bzw. muss. Leider vergesse ich das zu oft. In Zukunft werde ich mir ganz bewußt 7 Minuten Zeit gönnen, während mein Lieblingstee zieht, um mich an diesen Vorsatz zu erinnern.
*Ja, Sozialpädagogik Lernbereich 5. Habe ich aber nicht zu Ende studiert – wen wundert es 😉
Rezept für Törtchen mit Golden Milk »Petits Gâteaux au Lait d’or«
Zutaten für 6 Portionen
Wichtige Backutensilien
6 Dessertringe, 6 cm Durchmesser und 5 cm Höhe
oder
Silikonform Silikomart Zylinder SF028*, 6 cm Durchmesser
Tortenrandfolie*, 5 cm Höhe (wird für die Dessertringe und die Silikonform benötigt)
Spritzbeutel*
Handrührer oder Küchenmaschine
Ganache montée lait d’or
200 g Sahne 35 % bzw. Konditorsahne
2 Teebeutel YOGI TEA Kurkuma Chai
55 g weiße Schokolade
1 Blatt Gelatine, handelsüblich
Ganache montée chocolat blanc
200 g Sahne 35 % bzw. Konditorsahne
55 g weiße Schokolade
1 Blatt Gelatine, handelsüblich
Compote de mangue
125 g reife Mango, netto
15 g Honig
5 g Limettensaft
25 g Wasser
1/2 Blatt Gelatine, handelsüblich
Croustillant au sarrasin
25 g Vollkorn Buchweizen gepufft und ungesüßt
40 g weiße Kuvertüre
Finition et Décor
20 g fein geriebene grüne Pistazien
Zubereitung
Schritt 1
Für die Ganache montée lait d’or die Sahne einmal aufkochen lassen und 2 Teebeutel YOGI TEA Kurkuma Chai für 7-9 Minuten abgedeckt in der Sahne ziehen lassen. Danach die Teebeutel gut ausdrücken. Währenddessen die Gelatine in kaltem Wasser ca. 6 Minuten einweichen lassen. Gelatine gut ausdrücken und in der Kurkuma-Sahne auflösen. Danach die Kurkuma-Sahne über die weiße Schokolade gießen und mit einem Pürierstab aufemulgieren. Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Schritt 2
Für die Ganache montée chocolat blanc die Gelatine in kaltem Wasser ca. 6 Minuten einweichen lassen. Währenddessen die Sahne einmal aufkochen und 2 Minuten abkühlen lassen. Die Gelatine gut ausdrücken und in der Sahne auflösen. Danach die Sahne über die weiße Schokolade gießen und mit einem Pürierstab aufemulgieren. Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Schritt 3
Für das Compote de mangue eine reife Mango schälen, das Fruchtfleisch vom Kern schneiden, Fruchtfleisch abwiegen und fein (0,5 cm) würfeln. Gelatine für 6 Minuten in kaltem Wasser einweichen. Währenddessen die Mangowürfel mit Honig und Limettensaft in einen kleinen Topf geben und zu einem geschmeidigen Kompott kochen und dabei kräftig durchrühren. Das Kompott für 3 Minuten in einer kleinen Schüssel abkühlen lassen, die Gelatine ausdrücken und in dem warmen Kompott auflösen. Abkühlen lassen und in einen Spritzbeutel füllen.
Schritt 4
Die Formen vorbereiten. In die Dessertringe Tortenrandfolie einlegen, aber auch in die Silikonformen Tortenrandfolie einlegen und so die Formen in der Höhe verlängern.
Schritt 5
Für den Croustillant au sarrasin den gepufften Vollkorn Buchweizen mit temperierter weißer Schokolade vermischen und gleichmäßig auf die Formen verteilen. Mit einem Teelöffel leicht andrücken und für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Schritt 6
Nacheinander die Ganache montée lait d’or und die Ganache montée chocolat blanc mit einem Handrührgerät oder der Küchenmaschine aufschlagen. Die Ganache sollte luftig sein, aber nicht maximal aufgeschlagen sein. Vorsicht, die Ganache montée kann leicht überschlagen werden, also gut beobachten und das Tempo langsam erhöhen. Danach in Spritzbeutel füllen und abwechselnd nach Wunsch mit dem Mangokompott in die Formen füllen. Mit einem Löffelrücken eine unregelmäßige Form in die Ganache ziehen.
Schritt 7
Die Törtchen mit Golden Milk für 2 Stunden oder länger in den Tiefkühler geben. Formen/Dessertringe abnehmen, mit gemahlenen Pistazien bestreuen, Tortenrandfolie entfernen und vor dem Servieren komplett auftauen lassen.
La vie est belle
Eure
Claudia
Tolle Törtchen, wie kommt man nur auf solche ausgefallenen Kreationen ? !! LG Verena
Hallo Verena,
vielen Dank! Pastry Consulting & Rezeptentwicklung ist mein Hauptberuf. Da bleiben auch manchmal ein paar Ideen für den Blog hängen 😉
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
wie immer großes Kino! Dein Blog ist DER Hammer. Vielen Dank, dass Du uns an Deiner Kreativität, Perfektion und Back-Kunst beteiligst. Ich hoffe, dass Duu daran noch lange Spaß hast und Deine Leserschaft auch weiterhin mit himmlischer französischer Pattisserie begeisterst 🙂
Viele Grüße, Märta Louise
Hallo Märta,
ich freue mich natürlich sehr, wenn meine Rezepte so gut ankommen 🙂 Zur Zeit habe ich nicht vor damit aufzuhören – im Gegenteil 🙂
Herzliche Grüße
Claudia
Ahhh ich liebe deinen blog so sehr! Ich hab bestimmt jedes rezept schon 20 mal gelesen und schau dennoch immer wieder gern durch! Voll super 🙂
Liebe Alisha,
ich freue ich über solche Komplimente ganz doll 🙂
Vielen herzlichen Dank
Claudia
Liebe Claudia,
Habe heute deinen Blog entdeckt, daher noch nichts ausprobiert, finde deine Rezepte aber sehr inspirierend. Gibst du eigentlich auch Kurse.
Liebe Grüße Marion
Liebe Marion,
ich freue ich mich natürlich sehr, dass du schon ein paar Inspirationen entdeckt hast 🙂 Schau dich um und wenn es Fragen gibt, dann beantworte ich die gerne.
Ja, ich gebe auch Kurse. Durch Corona musste ich das aber aussetzen. Wenn du magst, kann ich deine E-Mail auf den Verteiler für die Kurse setzen und ich informiere dich, wann es wieder Termine gibt, zu welchen Themen, wo diese stattfinden (deutschlandweit und in Paris) usw.
Guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr
Claudia
Hallo Claudia, schon lange bewundere ich deine tollen Rezepte, einiges schon nachgemacht. Nun habe ich eine Frage: ich würde die Golden Milk Törtchen gerne als Moussetörtchen machen, geht das ? Muss ich die Ganache montée lait
d´or dann nach dem Kühlen aufschlagen, denn bei Mousse Törtchen ist die Masse doch etwas flüssiger bzw. weicher ?
Liebe Grüße Elizabeta
Hallo Elizabeta,
also viele Rezepte waren das dann aber noch nicht? Klar geht das!
Siehe hier Weihnachtsmützen-Törtchen »Bonnet de Noël« oder hier Bûche de Noël Französischer Weihnachtsscheit mit Schokolade, Pflaume und Rum oder… und Cedric Grolets »Fruits» sind übrigens auch alle mit Ganache montée.
Die Technik ist alles, nicht das Rezept. Ganache montée für Entremets darf halt nicht maximal aufgeschlagen werden. Steht aber alles in meinen Rezepten. Da muss man halt mal was lernen, üben, lernen wie man richtig ausstreicht und befüllt – anstatt nur wie man »kippt«.
Es ist sooo ein Drama, dass jene Menschen welche den Begriff Mousse Cake geprägt haben nur eine Technik und ein Rezept beherrschen. Mirror Glaze drüber und fertig ist der Pâtissier/Pâtissière. Das wird dann via Instagram in die Welt getragen und die »Follower“ meinen dann das wäre »state of the art« oder Handwerk, noch schlimmer! Wenn man halt nur kippen will und sonst nix kann, dann muss man halt auch immer mit der gleichen Texture leben. Aber das reicht ja heute. Ach… ein Trauerspiel.
Sorry, bei Mousse Cake (Mousse-Törtchen) kommt immer mein »innerer Monk« zum Vorschein 🤣 Nix gegen dich!
Viele Grüße
Claudia
Danke für die schnelle Antwort, oh ja ich habe schöne Rezepte von Dir nachgebacken, den französischen Puddingkuchen, die französische Erdbeertarte, die französische Erdbeertorte und die Multivitamin- Torte „Entremets multivitaminé. Was hast Du gegen Mousse-Törtchen, das Rezept von der Multivitamin- Torte habe beim zweiten Mal in 5 Teile geteilt und somit fünf kleine Törtchen gemacht.
Deine Rezepte finde ich super und werde weiter üben und lernen.
Viele Grüße
Elizabeta
Das Rezept hört sich super lecker an. Vielen Dank für das tolle Rezept.
Dankeschön 🙂